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Der Rest von Hamburg - Die Metropolregion Hamburg

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Dies ist ein Text für Maximilian Buddenbohm und sein Blog "Herzdamengeschichten", dessen Idee "Der Rest von Hamburg" gerade ein bisschen ausufert. Und zu Hamburg gehört unsere Metropolregion.

Die Metropolregion Hamburg ist überall dort wo die Fahrkarte des HVV gültig ist. 
Im Süden, jenseits der Elbe nennt sich so der Landkreis Harburg mit der Einwohnerstärksten Gemeinde Deutschlands ohne Stadtrecht - Seevetal. Hier gibt es den größten Rangierbahnhof Europas und ein Autobahnkreuz in fünf verschiedene Himmelsrichtungen. In diesem Jahr hätte Seevetal mit seinen 19 Ortsteilen sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert, da es mit der Gebietsreform 1972 gebildet wurde. So die amtlichen Fakten.
Wer sich bei Google Maps die Ausmaße dieses Ortes ansieht, wird mir zustimmen, dass es eine gute Idee war Hochdeutsch als Amtssprache einzuführen. Wie sollte denn sonst der wortkarge Elbfischer in Bullenhausen den grummeligen Schäfer in Ramelsloh verstehen, ganz abgesehen von den vielen Zugezogenen aus Hamburg.
Wir wohnen seit vielen Jahren in einem der kleineren Orte mit unter 1.000 Einwohner, in Lindhorst, das zusammen mit Hittfeld und Emmelndorf einen eigenen Ortsrat mit Ortsbürgermeister hat. Eingeborene heißen hier nicht Müller, Meier, Schulze sondern Graf, Beecken und Maack.
Wer in Lindhorst wohnt ist zu 90% Eigentümer, Grundstückseigentümer. An Infrastruktur gibt es (neben dem ehemaligen Schweinestall umgewandelt zu einer Kneipe) keine. Fürs Einkaufen benötigt man also irgendein Gefährt, denn der Bus fährt nur zweimal in der Stunde. Die meisten Pubertierenden jiepern dem 15 Geburtstag entgegen, der mit dem Mofa die ersten motorisierte Freiheit bringt. 
Einstmals war die Gemeinde Hittfeld als Verwaltungssitz mit Rathaus eine reiche Gemeinde mit Spielbank, schicken Restaurants und Nobeldisko, die die Hamburger zum abendlichen Vergnügen ins Umland zogen. Entsprechend waren denn auch die Gewerbeeinnahmen, von denen sich die Gemeinde zwei Schwimmbäder und zwei große Schulzentren leistete. Das Gymnasium in Hittfeld zog lange Jahre auch Hamburger Schüler an bis zur Einstellung des Länderausgleiches.
Seevetaler Schüler gehen übrigens gern auch mal in eine Hamburger Oberstufe, soll sehr viel einfacher sein.
Nach einem Mord an einem Spieler und Manipulationen am Roulette-Kessel transformierte die Hannoversche Landesregierung die Spielbank zu einer Automatenhalle um. Die Diskothek "Hittfelder Mühle" wird heute hauptsächlich von vorgeglühten Jugendlichen frequentiert. Insolvenzen trafen das Dorf. Das Flair schwand, die Ansprüche blieben. Gewerbeeinnahmen kommen heute hauptsächlich aus den in den 90ern gebauten Gewerbegebieten mit den Weltfirmen Meßmer-Tee und Vossloh-Schienenbau (vormals Stahlberg). Nach und nach haben sich dann auch Firmen wie BMW mit einem Schulungszentrum, ein Gartenfachzentrum und die Zulassungsstelle hier angesiedelt.
Das Leben ist hier trotz der unmittelbaren Nähe zur Großstadt noch dörflich gemeinschaftlich geprägt. Die Kinder gehen zur Jugendfeuerwehr, als Jugendliche oft zur erwachsenen Freiwilligen Feuerwehr. Prägend für Lindhorst ist der Bürgerverein, der unter anderem das bis nach Hamburg bekannte "Hähnekrähen" am Himmelfahrtsdonnerstag betreut. Kuchen, Torten, Bierausschenker und Würstchenbrater werden von Rico organisiert Und verstellt mal ein Baum die Sonne, finden sich immer Nachbarn unter Burkardts Kommando, die mit Kettensäge und Kran vorbeikommen.
Und wenn mir in Hamburg ein Malheur mit Auto passiert und der Hirtensalat nach einer Vollbremsung sich über den Beifahrersitz verteilt, so ist es mein Nachbar Detlef, der für eine Flasche Wein das stinkende Unglück beseitigt.
Seitdem ich mein Blog im letzten Jahr begonnen habe, bin ich so eine Art Chronist für alles was im Dorf passiert. Und in diesem Jahr war ich sogar als anerkannter Helfer des Bürgervereins zum Jahresabschlussessen dabei.
Alles in allem ist es nicht die schlechteste Art zu wohnen. Man genießt die relative Ruhe auf dem Lande, der Trubel der Stadt ist aber nur eine kurze Bahnstrecke entfernt 

Süßer Sonntag...

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....am Kiekeberg. Nicht nur süß, sondern auch scharf und sauer.

Geburtstagsgeschenk für einen Schokoladenliebhaber.

Österreichische Kekse von Martin Koch aus Rosche (LdKr. Uelzen)

Tafel Schokolade aus Lüneburg von Edelmann&Paulig

Der Zuckerbläser Kanzelmeyer aus Tostedt zaubert Rosen


Bonscheladen aus Hamburg-Eimsbüttel

Marmelade

Chutney aus Helmstedt von Karlchen Kahl

Honig

Die Jagdbeute eines Nachmittages
 

Technische Pause

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"Gehen Sie weiter - Hier gibt es nichts zu sehen..."

Jedenfalls nicht, bis ich

1. mir eine Pre-Paid-Kreditkarte beschafft habe.

2. bei Google mehr Speicherplatz gekauft habe.

Mein Kontingent von 1GB Fotos für das Blog ist ausgeschöpft. Löschen möchte ich nicht. Umziehen auch nicht.


Es geht aber bald weiter.... 

Update vom 30.11.2012

Weiter geht es....

Restauranteröffnung im Garten

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Fast einen ganzen Tag lang hat der Mann gemessen, gesägt, geschraubt. Und gegen Nachmittag war es fertig - das neue Futterhäuschen. 

Mit zwei zweckentfremdeten Blumenkastenhaltern wurde das neue Prachtstück auf dem Balkon angebracht. Heute morgen haben die Mieter im Garten die Vorhut ausgeschickt, Eichelhäher und Eichhörnchen haben angetestet wie sicher die neue Futterstelle ist, und wie die Bewirtung.
Völlig ungestört hat sich eines der Eichhörnchen über das Angebot informiert. Und dabei schon mal einen Großteil den kleinen Meisen weggefressen






Eigentlich

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...im Sinne von in Wirklichkeit, also eigentlich kann ich ja lesen. 

Selbst die schwierigen Handschriften der Kunden. Eigentlich kann ich lesen, aber manchmal ist der Arbeitsspeicher im Hirn zu voll um das Gelesene vernünftig zu verarbeiten. Und manchmal vermassele ich dann wichtige Dinge, die andere Leute in Ordnung bringen müssen.
In diesem bestimmten Fall die "Payango GmbH" aus Berlin, die hinter der Visa-Prepaid-Card der Aral-Tankstellen agiert.
Bei der ersten Überweisung hatte ich nämlich statt der ID-Nummer von der Hinterseite der Karte Kartennummer von der Vorderseite als Verwendungszweck angegeben. Diese ID ist eine Art Kontonummer, auf die das überwiesene Geld gebucht wird. Bezahlt man mit der Karte im Internet benutzt man die Kartennummer.
So weit, so blöd....
Die Bank sagt "Neee, zurückbuchen geht nicht. Können wir nicht. Da müssen Sie anrufen bei der Kartenfirma." 
Na, prima - Anrufen? Call-Center? 01805er Nummer? "Drücken Sie die 1, die 4, oder wollen Sie tatsächlich jemanden sprechen?" 
Also tief Luft geholt, gewählt und die Finger schon mal auf den entscheidenden Ziffern irgendwie hingekrumpelt. Und dann das - eine menschliche Stimme, schon nach dem ersten Klingeln. Ein Mensch, der mit Verständnis auf mein Problem reagiert. Sein Tipp: "Die Buchung erfolgt in etwa 2 Tagen. Hier haben sie meine Durchwahl-Nummer. Wir warten einfach bis Freitag und dann gucken wir noch mal."
Der letzte Freitag nahte also mit Magendrücken wegen des Geldes. Und dann - endloses Klingeln auf der angegebenen Nummer. Okay, könnte Mittagszeit sein. Und dann doch: der nette Herr Sch.... ist wieder dran, gibt ein paar Zahlen in seinen PC ein, bestätigt die herrenlosen Euronen, klappert noch einmal auf seinem PC herum.
Und während wie uns noch ein paar Minuten unterhalten, schweben fast wie in Echtzeit die Zahlen auf meinen virtuellen Kontostand.
Und weil das alles so gut geklappt hat, kann sich hier auf dem Blog auch das Eichhörnchen wieder bildlich austoben

Die Geschichte vom Schmunzelsteinchen...

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In einem Dörfchen lebten viele fröhliche Zwergenmenschen.
Immer, wenn sie einander eine Freude bereiten wollten, schenkten sie ein Schmunzelsteinchen.
 
Das beschenkte Menschlein freute sich, schmunzelte, weil ihm der Schmunzelstein anschmunzelte, war fröhlich und wusste, der Andere mag mich. So war es immer.

Jeder Zwergenmensch schenkte dem anderen ein Schmunzelsteinchen und bekam auch immer wieder eines geschenkt. Und die kostbaren Steinchen der Freude gingen niemals aus.

In der Nähe der frohen, kleinen Menschen lebte aber ein finsterer Geselle.
Griesgram und Neid waren seine treuen Weggefährten. Er konnte die Fröhlichkeit, die Freundlichkeit, das liebevolle Miteinander der kleinen Zwerge nicht nachvollziehen und gönnte aber auch den Zwergen ihre Unbekümmertheit nicht.

Als nun ein Zwerglein durch den Wald marschierte, traf es den Kobold und überreichte ihm gleich ein Schmunzelsteinchen, damit auch er fröhlich sein könne.
Doch der finstere Waldbewohner nahm das Steinchen nicht an, sondern flüsterte dem Zwerg ins Ohr:

Verschenke Du nur Deine Steinchen an alle und jeden, dann hast Du bald selbst keinen mehr!“

Das stimmte zwar nicht - denn wenn ich etwas gebe, bekomme ich auch wieder etwas zurück. So war das auch immer bei den Schmunzelsteinchen.

Aber… mit den Worten des Kobolds war die Saat ausgestreut und sie ging auf.

Die Schmunzelsteinchen wurden nicht mehr verschenkt, sondern im Beutel festgehalten.Bald ging jeder seines Weges, ohne nach den Anderen zu sehen. Das Lachen verschwand. Jeder kümmerte sich nur noch um das Anhäufen seines Besitzes.

Missmut – Verschlossenheit – Freudlosigkeit - das waren nun die Merkmale eines einst so fröhlichen, liebenswerten Völkchens. Jahrzehnte gingen ins Land. Die Menschlein hetzten durch das Leben. Sie schauten nicht nach rechts und nicht nach links.
Hilf dir selbst, und Du hast ein gutes Werk getan.“ Das war ihre neue Lebensphilosophie.

Aber irgendwo schlummerte noch die Geschichte von den fröhlichen Menschen mit den Schmunzelsteinchen.
Ein alter, weiser Mann hatte sie von seinem Vater, dieser wieder von seinem Vater. Und er erzählte das Märchen von den guten Vorfahren seinem Enkel. 

Nachdenklich machte dieser sich ans Werk. Immer wenn er spazieren ging, sammelte er Steine und bemalte sie mit lachenden Gesichtern

In den nächsten Tagen verschenkte er an seine Freunde diese schmunzelnden Steinchen. Am Anfang wurde er belächelt und als netter, harmloser Spinner abgetan. Aber einigen gefiel die Idee.

Die Schmunzelgesichter stimmten sie fröhlicher, auch wenn sie diese nur in ihrer Tasche berührten.
Und so... wurden es immer mehr, die sich durch das Verschenken von Schmunzelsteinchen auch die Fröhlichkeit und Liebe zurückschenkten.


Dies ist eine der vielen Geschichten, die ihren Weg vom analogen Weitererzählen ins Internet geschafft haben. Die älteste von mir gefundene Quelle datiert aus dem Jahr 2003. Es gibt sie auch mit der Variante der aus Ton geformten Gesichter.
Und ich schreibe diese Geschichte heute auf, weil ich gestern (nachträglich zum Nikolaus) einen solchen Schmunzelstein von einer Kollegin bekommen habe.
Ich verschenke hiermit virtuell einen Schmunzelstein an alle meine Leser - bis in die USA

Zweierlei Maß?

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Keine Raststätte!
Neues Gewerbegebiet geplant!

Die Seevetaler Bürger wehren sich. Sie wehren sich gegen zwei Rastplätze und eine neue Raststätte. Und sie wehren sich mit Recht. Während Hamburg sich am Hafen eine teure Schicki-Micki-Hafencity leistet, verkommt der Landkreis Harburg, besonders Seevetal, zum größten Parkplatz der Republik. 
Die Seevetaler Bürger mit ihren verschiedenen Initiativen werden unterstützt von der örtlichen Politik. Zusammen mit den örtlichen Politikern verschiedener Parteien aus Gemeinde und Landkreis geben sie Interviews, erscheinen auf Kundgebungen und Informationsveranstaltungen.
Es wird die Vernichtung von Natur- und Ackerflächen angeprangert und das zu nahe Heranrücken an die Wohnbebauung.
Genau dieses Argument wird aber anscheinend in den Wind geschlagen, wenn es darum geht den Hamburgern gut zahlende Gewerbetreibende abzujagen. Noch sind zwei Gewerbegebiete in Beckedorf und Maschen nicht voll ausgebaut, da plant die Gemeinde Seevetal den Ausbau eine Erweiterung des Gewerbegietes in Hittfeld um 14 Hektar. Passt ja so schön zwischen die beiden Autobahnen und die paar Anwohner in Karoxborstel, denen die Autobahn 39 über ihren Köpfen das Dörfchen zerschneidet, werden sich sicher über ein paar hübsche Riesenhallen freuen.

Weihnachten 2012

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Allen meinen Lesern - Familie von hier bis Amerika, Freunden, Kollegen, Nachbarn ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest.

Und für alle, die sich auch nach vielen Jahren noch wundern, wie der Weihnachtsmann es schafft, die Geschenke pünktlich zu bringen - bei uns hilft die Weihnachtsballerina und der Weinachts(b)engel

Ein Frohes Neues Jahr

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...für alle meine Leser.

Hier kommt der erste Kater des Jahres  - mit echtem Champagner und Goldrandglas.
 

Samstag ist Katzentag

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Unser alter Mann wird wieder jung... 
Weihnachten 2012

Wahlwerbungsverhinderung

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In den letzten Tagen wurden in Hittfeld mehrere große Wahlplakate zerstört, einfach abgerissen.
Nur das Plakat des CDU-Landtagsabgeordneten blieb erhalten, SPD und Freie Wähler müssen da noch mal ran bis zum 20. Januar 2013.

Welche von den möglichen Szenarien denken wir uns?
Handelt es sich um einen fanatischen CDU-Wähler, der die Plakate der Konkurrenz zerstört?
Oder handelt es sich um einen fanatischen SPD-Wähler, der die CDU-Wähler diskreditieren will?
Oder handelt es sich einfach um ein paar dusselige Jugendliche, die mal wieder zu lange Ferien haben und vor Langerweile nur Blödsinn im Sinn haben
Die Erklärung ist jetzt viel profaner...
Der Kleister hat einfach nicht gehalten

Spenden Sie

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Ein Spendenaufruf nach Weihnachten? Im Januar, dem längsten mageren Monat des Jahres nach der Völlerei des letzten Monats im letzten Jahr? Das bringt doch nichts?
Doch! Tut es!

In unserem EDEKA-Markt kann man schon seit langem sein Pfandgeld spenden. Einfach so. Statt den Pfandbon an der Kasse abzugeben, kann man ihn einfach in die kleine Box werfen und für das Museum Kiekeberg spenden.
Hier kommt es wieder Kindern zugute, die am Kiekeberg lernen, wie Landwirtschaft funktioniert.

Schlüsselkind - Meine Kindheit auf dem Dorf

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Ich war ein Schlüsselkind in den 60ern, auf dem Dorfe. Ich war etwas Besonderes.

Mütter in den 60ern erlebte man auf dem Lande entweder als Hausfrauen oder als mitarbeitende Arbeitskräfte in Betrieben wie Bauernhöfen, Tischlereien, bei Klempnern oder Baugeschäften.
Mit Erika und ihren Schwestern im Garten

Kinder, deren Mütter zum Arbeiten aus dem Haus gingen, waren auf dem Lande sehr selten. Und Einzelkinder auch...
In Ahrbergen, wo wir damals in einer Bundesdahrlehens-Wohnung für Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes wohnten, war meine Mutter die einzige arbeitende Frau, die ich kannte. Zunächst nur halbtags, entfloh sie der Eintönigkeit des verschlafenen Dörfchens nach meiner Einschulung für ganze Tage. Und ich durfte als einziges Schulkind im katholischen Kindergarten verbleiben. 
Schwester Oberin

Als Erzieherinnen noch Tante hießen: Tante Rosi

Ein großes Privileg - Durfte ich doch bei Schwester Oberin am großen Schreibtisch meine Hausaufgaben erledigen und wurde mit sauren Gurken in der Küche verwöhnt. Morgens weckte mich meine Mutter und fuhr in die Kreisstadt ins Büro. Auf einer Pappuhr stellte sie die Zeit ein, zu der ich aus dem Hause gehen musste. Das Pappding stand neben unserer großen Stubenuhr auf dem Wohnzimmerschrank und wenn die mit ihren Zeigern die richtige Zeit anzeigte, nahm ich meine Sachen und zog los.
Nach der Schule ging ich dann in den Kindergarten, wo meine Mutter mich zum Mittagessen abholte. Sie kam immer Mittags nach Hause, wir aßen zusammen, dann ging es für sie zurück ins Büro und für mich nach draußen. Ich verbrachte viel Zeit draußen an der frischen Luft, entweder im eigenen Garten oder unterwegs bis in den Wald.
Meine Mutter würde wohl heute noch von einer Ohnmacht in die andere fallen, wenn sie wüsste, wo ich mich herumgetrieben habe, wie auf der Eisenbahnbrücke über der Innerste balancierend. 
Auf großer Tour

Meist war ich mit meinen Freundinnen unterwegs. Mit Rosi, die über den Flur hinüber wohnte oder mit Erika von der Familie unter uns. Ein Haus weiter wohnte Irene, die Tochter des angesehenen örtlichen Posthalters, eigentlich meine beste Freundin in der Grundschulzeit. Nur vor ihrer Mutter hatte ich Angst. Schläge waren damals noch politisch korrekt. Und Irenes Mutter hat mal in meinem Beisein die große Schwester mit einem Holzlatschen vertrimmt, bis diese am Boden lag. Rosis Mutter überließ das körperliche Abstrafen der drei Kinder immer dem Mann, der zum Feierabend von seiner in Reih und Glied stehenden Familie empfangen wurde. Mit dem Ruf quer durchs Haus "Der Vati kommt, der Vati kommt." brach meist drüben die Panik aus. Am schlimmsten an dem Tag, an dem Rosis Bruder seine Zahnspange aus der Hosentasche verloren hatte. Wirklich - wir haben sie mindestens 2 Stunden gesucht, die war einfach weg.
Rosi mit weißer Bluse, Irene mit Rolli, Petra mit dem Schlüssel um den Hals

Mit dem Ende der Grundschulzeit kam die große Trennung. Fast alle Klassenkameraden gingen zur Hauptschule oder zur Realschule in die nächste Kleinstadt. Nur Franz, der Sohn des Bürgermeisters und ich sollten zum Gymnasium in die große Stadt. Selbstverständlich nicht zusammen, gab es doch noch getrennte Jungen- und Mädchen-Bildungsanstalten. 
5.Klasse Goethe Gymnasium Hildesheim

Eingeschult wurde ich in Röschen Schulzes Klasse, zusammen mit Gabi. Wir beiden waren die Kleinsten - das schweißte sofort zusammen. Gabis Eltern waren schon seeehr alt, Gabis Vater war sogar über 50. Das war aber eigentlich für unsere Geburtsjahrgänge nichts Besonderes. Waren doch viele Männer erst spät in den 50er Jahren aus der Kriegsgefangenschaft gekommen. Gabis Mutter gehörte zu diesen Müttern, die immer rackerten und ackerten. Sie schmiss das Büro der Tischlerei, kochte Essen, kaufte ein und wenn noch ein bisschen Zeit übrig war, schleppte sie Steine auf der Baustelle des Mietshauses, dass sie auf einem geerbten Grundstück bauten.
Auch mit Gabi war ich viel draußen unterwegs, bis zur Autobahnbrücke über die A7, wo wir stundenlang den LKW-Fahrer zugewunken haben.
In den Ferien, wenn meine Freundinnen mal keine Zeit hatten, durfte ich manchmal zu meinen Eltern mit ins Büro oder sogar in die Kaserne. Dort hatten mich die jungen Soldaten aus der Schreibstube quasi adoptiert und auch in der Kantine durfte ich mich frei bewegen und den Wehrpflichtigen zeigen wie man unfallfrei Scholle isst, ohne ein Chaos mit den Gräten anzurichten. Dafür brachten sie mir das Twist-Tanzen bei. Im Büro sitzen und malen und Bilder stempeln, gefiel mir immer gut. Beim Papa besser als in der Heizungsfirma, in der meine Mutter arbeitete. Bei der Bundeswehr gab es nämlich außer den blauen und roten Stempelkissen auch noch das grüne vom Kommandeur. Und so stempelte ich Bäume mit "VS-Vertraulich", "Geheim" oder "Erledigt". 
Anfang der 70er zogen wir dann in die Kreisstadt, nach 10 Jahren auf dem Dorf.

Die Qual der Wahl

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Mal wieder Wahl, diesmal der Landtag in Niedersachsen. Diesmal mit viel Spannung. Ist Rösler heute abend noch FDP-Vorsitzender? Kann dieser unbekannte SPD-Kandidat die Wahl für sich entscheiden? Oder hat vielleicht die große 2-seitige Jubelarie für McAllister in unserem Wochenblatt die Wahl im Landkreis mit beeinflusst? Vielleicht ist ja ausgerechnet mein Kreuz entscheidend.

Die Wahlbeteiligung war wohl bis heute Mittag so mittelmäßig, trotz des strahlenden Sonnenscheins. Aber vielleicht kommen die meisten noch nach dem Mittagessen beim Sonntagnachmittag-spaziergang vorbei.
Ausnahmsweise nur ein Zettel

Der Spendenteller für die Jugendfeuerwehr ist obligatorisch

Nachbars-Winter-Garten

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So schön kann Winter sein. Seit heute morgen haben wir den strahlendsten Sonnenschein.

Schnelle Truppe

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Seit bei uns gegenüber gebaut wird, haben wir öfter mal was zu sehen. Heute wurde der Dachstuhl errichtet. Wie ein Modellbausatz im Maßstab 1:1 wurden innerhalb eines Arbeitstages die teilweise vorgefertigten Teile mit dem Kran nach oben geschafft und verbaut.







Glückwünsche für eine Königin

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Der einzige Vorteil beim Älterwerden ist die Tatsache, dass man zu vielen Ereignissen eigene Erinnerungen beisteuern kann.

Die Königin Beatrix der Niederlande wird 75 Jahre alt. Das erinnert mich an die Zeit, als wir Deutschen in den Niederlanden noch unerwünscht waren. Meine Eltern haben im August 1963 trotzdem mit mir in Kattwyk an Zee Urlaub gemacht. Drei Jahre bevor Beatrix den deutschen Diplomaten Claus von Amsberg heiratete und damit große Empörung in ihrem Land auslösten.

Zum ersten Mal in Holland waren wir um meinen Vater beim 4-Tage-Marsch in Nijmegen anzufeuern. Der ist als Soldat in Uniform mehrmals dort mit marschiert, noch in den alten schwarzen "Knobelbechern", die in den 70er Jahren ausgesondert und durch die braunen Schnürstiefel ersetzt wurden. Und immer in  den alten Stinkesocken, weil frischgewaschene Socken Blasen verursachen. Ich kann mich aber trotzdem an ziemlich blasige Füße erinnern.
Thea van der Thol und ich im Hinterhof

Gewohnt haben wir bei einer Familie van der Thol, die wohl damals wegen uns Ärger mit den Nachbarn bekam. Außer den beiden Fotos gibt es nicht mehr viel, was mich an den Urlaub erinnert. Nur noch einige Erinnerungsfetzen haben sich bei mir festgesetzt:

Holländische Pommes mit verschiedenen Saucen und jeden Morgen kam der Milchmann vorbei und brachte Vanille- und Schokoladenpudding in der Glasflasche und Butter mit Kakao. Diesen Pudding gibt es heute als Vla bei EDEKA im Kühlregal. In jenem Sommer gab es eine Quallenplage am Nordseestrand. Einige Menschen verbuddelten die an Land gespülten, sterbenden Quallen, zwei Mädchen in meinem Alter gruben aus lauter Mitleid alle wieder aus.

Die kleinen Häuser, mit denen mich meine Mutter fotografiert hat, gibt es heute noch - in Madurodam, einem Park, vielmehr (laut Google) die größte Freizeitattraktion in den Niederlanden, in Den Haag.
Als Riese in Madurodam, mit Lieblingskleid


Viele Jahre später bin ich mit meinen Schulkameradinnen auf großer Tour mit dem Fahrrad durch Westholland gewesen. Aber das ist wieder eine andere Geschichte...

Richtfest

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Ein Richtfest gehört zu einem Hausbau wie die Taufe zu einem  Schiff. Und seit Tagen haben wir den Zimmerleuten vor der Haustür zugesehen, ob sie nicht endlich fertig würden. Aber immer fehlte noch eine Latte oder ein Stück Plane.

Heute war es endlich soweit. Die Nachbarn versammelten sich um dem Spruch des Meisters zu lauschen und gute Wünsche in Form von Besen und Schnaps zu überreichen.

Und dank der familieneigenen Kneipe konnten wir Würstchen, Kartoffelsalat und Gulaschsuppe zum Bier im Warmen und Trockenen genießen 




 

Schnitzelei am Straßenrand

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Seit Neuestem gibt es auf dem Weg zwischen Winsen und Stelle eine Attraktion, wegen der wohl schon einige Autofahrer in die buchstäblichen "Eisen gelatscht" sind, wie der aufgewühlte Seitenstreifen beweist. 






Aus einem toten Baum hat hier ein Künstler einen Hingucker geschnitzt, der zusammen mit einem simplen Firmenschild auf Sitz einer Malerfirma hinweist. 


Lebensecht gucken die Eulen aus ihren Astlöchern und ein Einhörnchen putzt sich. Über allen kreist ein großer Adler. 










Am besten gelungen ist allerdings der "Rübezahl", der scheinbar aus dem Baumstamm heraus selbst den Weg freigeschnitzt hat und auf den Fahrradweg treten will.


Valentinstag

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Die netteste Art zu sagen "Ich will mehr von Dir!"
Lag heute morgen an meinem PC.
 
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